Immer wieder wird am Markt Pflastermaterial aus zweifelhafter Herkunft zu extrem billigen Preisen angeboten. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Forums Qualitätspflaster (FQP) setzt die Branche ein gewichtiges Zeichen zum Schutz der Menschenrechte und beschließt den Boykott von Pflastermaterial, dessen Herkunft aus ethischen Gesichtspunkten fragwürdig ist.
Heimische Kommunen haben diesbezüglich eine Vorbildfunktion und können ihre Vergabeunterlagen, wie am Beispiel der Straßenbauabteilung (MA 28) der Stadt Wien geschildert, anpassen.
Vorstandsvorsitzender Eduard Leichtfried: „Zum Zehnjahresjubiläum wollten wir mit unseren Mitgliedern etwas Sinnvolles tun, denn ein Jubiläum ist immer ein Augenblick zum Innehalten um nachzudenken, über das Erreichte und die Zukunft. Mit unserer Aktion wollen wir das Problembewusstsein wecken, denn eine zukunft ohne Kinder gibt es nicht."
Neben den ethischen Aspekten spielen auch ökologische und langfristig wirtschaftliche eine Rolle. Beispielsweise haben Pflasterprodukte ein großes Gewicht, wodurch sich der Transport stark auf Verursachung von CO2 - Emissionen auswirkt. Folglich ist Material aus naheliegenden Abbaustellen zu empfehlen.
Vorbildfunktion der Gemeinden - Umsetzung bei der Vergabe
Wolfgang Ablinger, Leiter des Bereiches Bau- und Erhaltungsmanagement der Stadt Wien und Vorstandsmitglied im FQP, erläutert: „Bezüglich des Natursteinmaterials wurde in den Ausschreibungsunterlagen vertraglich vorgegeben, dass nur im EU-Raum gewonnene Steinmaterialien verbaut werden dürfen, wodurch Kinderarbeit bei den eingesetzten Materialien de facto ausgeschlossen ist."
Mit den Spenden der Mitglieder des FQP sollen Kinder unterstützt werden, die von Gewalt und Ausbeutung durch Kinderarbeit betroffen sind, indem sie die Möglichkeit erhalten, erfolgreich die Schule zu besuchen, wodurch ein besseres Familieneinkommen für die Eltern geschaffen wird.